Das Buch Atomic Habits von James Clear hat wahrscheinlich vielen Menschen geholfen, ihre Gewohnheiten zu verändern und persönliche Ziele zu erreichen. Doch was, wenn all die Tipps und Strategien aus dem Buch bei dir nicht fruchten? Oft sind es tief verwurzelte innere Überzeugungen, die uns davon abhalten, nachhaltige Veränderungen umzusetzen. In diesem Artikel erfährst du, welche Glaubenssätze dir im Weg stehen könnten und wie du sie überwindest, um echte Veränderung zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
Strategien zur Veränderung aus dem Buch Atomic Habits
Atomic Habits von James Clear hat einen echten Hype ausgelöst. Das Buch liefert zahlreiche Tipps und Methoden, wie du deine Gewohnheiten ändern und nachhaltige Veränderungen in deinem Leben umsetzen kannst. Zu meinen Lieblingsstrategien gehören:
- Die 2-Minuten-Regel: Fang klein an – starte mit einer so kurzen Version deiner gewünschten Gewohnheit, dass es unmöglich scheint zu scheitern.
- Das Gewohnheitsstapeln: Verbinde eine neue Gewohnheit mit einer bestehenden, um sie leichter zu integrieren.
- Umgebungsgestaltung: Verändere deine Umgebung so, dass sie das gewünschte Verhalten unterstützt und unerwünschte Verhaltensweisen erschwert.
Diese Methoden sind wirkungsvoll. Doch was passiert, wenn all diese Tipps nicht ausreichen und die gewünschte Veränderung trotzdem nicht gelingt?
Wenn Gewohnheitsänderungen scheitern: Der Einfluss von Glaubenssätzen
Ein Aspekt, den James Clear in Atomic Habits nicht ausführlich behandelt, sind tief verwurzelte Glaubenssätze, die unbewusst unsere Verhaltensweisen steuern. Diese Überzeugungen, die wir häufig in der Kindheit erlernt haben, können uns blockieren, selbst wenn wir die besten Absichten haben, eine Veränderung umzusetzen.
Welche inneren Überzeugungen könnten dazu führen, dass dir die Veränderung nicht gelingt?
- „Ich muss perfekt sein“: Der Wunsch, alles fehlerlos zu machen, führt oft zu Prokrastination und blockiert die Fähigkeit, überhaupt anzufangen.
- „Veränderung ist schwierig und mühsam“: Mit dieser Überzeugung startest du jede Veränderung mit dem Gefühl, dass sie ohnehin zu anstrengend sein wird. Das entzieht dir von Anfang an die Motivation.
- „Ich habe keine Zeit dafür“: Diese Überzeugung sorgt dafür, dass du Veränderungen immer wieder aufschiebst und andere Dinge priorisierst.
- „Ich bin nicht der Typ dafür“: Wenn du dich von bestimmten Vorhaben ausgeschlossen fühlst, wie z.B. „Ich bin einfach kein sportlicher Mensch“, wirst du kaum neue Gewohnheiten entwickeln.
- „Es ist egoistisch, an mich selbst zu denken“: Dieser Glaubenssatz hindert dich daran, deine eigenen Bedürfnisse zu priorisieren und Veränderungen umzusetzen.
- „Ich brauche die Zustimmung anderer“: Wenn du denkst, dass du immer die Bestätigung anderer brauchst, zögerst du, eigenständig Entscheidungen zu treffen.
- „Ich habe das noch nie gemacht, also werde ich es nicht können“: Neue Herausforderungen wirken unerreichbar, wenn du glaubst, dass sie ausserhalb deiner Fähigkeiten liegen.
- „Erfolg ist für andere, nicht für mich“: Diese Überzeugung kann dich davon abhalten, grössere Ziele zu verfolgen, weil du glaubst, dass Erfolg für dich nicht erreichbar ist.
- „Wenn es nicht sofort klappt, bringt es nichts“: Dieser Glaubenssatz sorgt dafür, dass du schnell aufgibst, wenn du nicht sofort Ergebnisse siehst.
- „Ich muss es alleine schaffen“: Wenn du glaubst, dass du alles alleine schaffen musst, verweigerst du dir möglicherweise wertvolle Unterstützung.
Könnte einer dieser Glaubenssätze deiner sein?
Wie du mit einschränkenden Glaubenssätzen umgehen kannst
Um Veränderungen nachhaltig zu etablieren, ist es wichtig, sich dieser inneren Überzeugungen bewusst zu werden und sie zu hinterfragen. Hier sind einige Schritte, wie du mit einschränkenden Glaubenssätzen umgehen kannst:
- Den Glaubenssatz identifizieren
Der erste Schritt ist, den einschränkenden Glaubenssatz zu erkennen. Frage dich: Welche Gedanken tauchen auf, wenn ich daran denke, diese Veränderung umzusetzen? Was halte ich tief in mir für wahr, das mich blockiert? Schreibe diese Überzeugungen auf, um sie greifbarer zu machen.
- Den Glaubenssatz hinterfragen
Hinterfrage, ob dieser Glaubenssatz tatsächlich wahr ist. Woher kommt er? Ist er noch aktuell oder nur ein Überbleibsel aus der Kindheit? Stell dir die Frage: Was spricht gegen diesen Glaubenssatz? Wenn du zum Beispiel glaubst, „Ich darf keine Fehler machen“, dann frage dich: Welche Erfolge habe ich bereits trotz Fehlern erzielt?
- Einen neuen, positiven Glaubenssatz formulieren
Ersetze den alten Glaubenssatz durch eine neue, unterstützende Überzeugung. Statt „Ich bin nicht gut genug“ könntest du dir sagen: „Ich lerne und wachse mit jedem Schritt, den ich mache.“ Diese neue Überzeugung mag sich anfangs ungewohnt anfühlen, doch mit der Zeit kann sie an Stärke gewinnen.
- Den neuen Glaubenssatz regelmässig verankern
Übe, dir den neuen Glaubenssatz immer wieder bewusst zu machen, insbesondere in Situationen, in denen der alte Glaubenssatz aktiv wird. Eine achtsame Selbstwahrnehmung, Bilder und physische Anker können dabei helfen, die neue Überzeugung zu festigen.
Warum der Umgang mit Glaubenssätzen entscheidend ist
Glaubenssätze wirken oft im Hintergrund und beeinflussen unsere Handlungen und Entscheidungen, ohne dass wir es bewusst merken. Sie können uns in einem unsichtbaren Käfig halten, selbst wenn wir uns mit den besten Methoden aus Atomic Habits ausrüsten. Indem du diese Glaubenssätze erkennst und bearbeitest, eröffnest du dir die Möglichkeit, Verhaltensänderungen tatsächlich umzusetzen und neue, stärkende Muster zu entwickeln.
Fazit
Wer Veränderungen umsetzen möchte, braucht Energie, Mut und Ausdauer. Ebenso ist Kreativität gefragt, um Hindernisse erfolgreich zu überwinden. Der bewusste Umgang mit inneren Überzeugungen kann der Schlüssel sein, um Blockaden zu lösen und nachhaltige, positive Veränderungen in dein Leben zu integrieren. Wenn du Unterstützung benötigst, melde dich gerne bei mir – gemeinsam finden wir einen Weg, deine Veränderungsvorhaben erfolgreich zu gestalten.
Quelle
James Clear (2018). Atomic Habits: An Easy & Proven Way to Build Good Habits & Break Bad Ones
Über Sybille Imbach, Organisationspsychologin & Leadership Coach
Sybille Imbach unterstützt Führungskräfte und Teams mit grosser Hingabe dabei, ihre emotionale Intelligenz und Resilienz zu stärken. Mit langjähriger Erfahrung als Organisationspsychologin spezialisiert sie sich auf nachhaltige Strategien im Stressmanagement und in der Teamentwicklung, um persönliches Wohlbefinden, wirksames Führen und konstruktive Teamarbeit zu fördern. Ihre Expertise kombiniert Psychologie und Coaching auf einzigartige Weise, um gesunde und produktive Arbeitsumgebungen zu schaffen.
In ihren Coachingsessions bietet Sybille Imbach praktische Tools und massgeschneiderte Unterstützung, damit Führungskräfte komplexe Herausforderungen gelassen und souverän meistern.